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Artensterben

(c) Kikkerdirk | Dreamstime.com
(c) Kikkerdirk | Dreamstime.com

Wegen den neuesten Anstrengungen der mexikanischen Regierung, die Drogenkartelle in ihre Schranken zu weisen, ziehen die Organisationen immer mehr in Richtung Süden, und haben ihre Aktionsgebiete inzwischen in die entlegeneren und schwer zugänglichen Gebiete von Honduras und Guatemala verlegt. Dort roden sie Dschungelgebiete im großen Stil, um Platz für Landebahnen, Anbauflächen und Viehzuchtbetriebe zu bekommen. Letztere werden in erster Linie benutzt, um das Geld aus den Drogengeschäften zu waschen. Hinzu kommt, dass die durch die Drogenbekämpfung verwaisten Anbauflächen von einheimischen Viehzüchtern als Weideland genutzt werden, anstatt sie in ihren natürlichen Zustand zurückzuführen.

Die Ökosysteme der betroffenen Regionen werden durch den Chemikalieneinsatz bei der Drogenverarbeitung, durch Düngung der Felder und Eradikationsprogramme zusätzlich belastet. Bei den mexikanischen Drogenkartellen sind gerade die ökologisch hochsensiblen Naturschutzgebiete beliebt. Hier gibt es kaum Polizeipräsenz und zudem eine sehr arme, wegen ihres niedrigen Lebensstandarts, kooperationswillige Bevölkerung.

Durch die großflächige, immer professioneller und schneller betriebene Zerstörung des Regenwaldes wird das Ökosystem in den betroffenen Gebieten immer mehr gestört. Die Vernichtung des Dschungels raubt den dort ansässigen Tieren den Lebensraum und lässt ihre Population massiv schrumpfen.

Jaguar 01
(c) USFWS | Wikimedia Commons

Hiervon stark betroffen ist zum Beispiel der Jaguar. Während früher in ganz Südamerika, bis weit hinein nach Zentralamerika, viele Exemplare zu finden waren, werden Sichtungen immer seltener. In Honduras lassen sich derzeit im Durchschnitt nur noch etwa zwei Tiere pro 36 Quadratkilometer ausmachen. Damit steht das Tier in der Region kurz vor der Ausrottung. Zum Vergleich: Im benachbarten, flächenmäßig viel kleineren Belize geht man noch von etwa 11 Tieren auf der gleichen Fläche aus. Der Jaguar ist natürlich bei weitem nicht die einzige betroffene Tierart. Jedoch kann er stellvertretend für die immer rasanter vorangetriebene Zerstörung der Ökosysteme Südamerikas gesehen werden.

 

 

Quellen:

Friesendorf, Cornelius: Drogen, Krieg und Drogenkrieg

Romero, Cecibel: Naturschutz in Zentralamerika – Drogenkartell bedroht Dschungel

USA Today: Drug traffickers wiping out the jaguar in Central America

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