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Gesundheitsgefährdung

Verbreitung von AIDS durch gemeinsames Spritzbesteck

(c) Romastudio | Dreamstime.com
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Neben den hinlänglich bekannten gesundheitlichen Risiken des Drogenkonsums hat sich mittlerweile eine neue Problematik ergeben: Die WHO geht davon aus, dass rund 40 Prozent der weltweiten AIDS-Fälle auf den gemeinsamen Gebrauch von Nadeln zur Injektion von Drogen zurückzuführen sind. Die Verbreitung findet vor allem in Entwicklungs- und Transformationsländern statt, obwohl es auch hier regionale Unterschiede gibt. In Lateinamerika spielt der Drogenkonsum bezüglich dieses Problems eine eher untergeordnete Rolle. In Afrika und Asien hingegen erfolgt die Verbreitung nun vermehrt durch intravenösen Drogenkonsum. In Asien beispielsweise gehen 60 bis 70% der Neuinfektionen auf den Drogenkonsum zurück. Einige der betroffenen Länder liegen bezeichnenderweise auf der Haupthandelsroute von Afghanistan nach Europa. In Myanmar ging man schon im Jahr 2000 davon aus, dass über 60% der Konsumenten HIV-positiv waren. Die Problematik wird noch zusätzlich durch die Beschaffungsprostitution verschärft, welche aus der wachsenden Abhängigkeit von Drogen entsteht. Da die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder ohnehin überlastet sind, wird auch hier das Problem zusätzlich verstärkt. Die Volksgesundheit in den jeweiligen Nationen leidet und die Lebenserwartung sinkt.

Abfallprodukte teilweise noch gesundheitsgefährlicher

Aus der Herstellung der herkömmlichen Drogen ergeben sich zusätzlich noch gefährliche Abfallprodukte. In den meisten Fällen sind diese Produkte noch gesundheitsschädlicher und süchtig machender. In Bolivien beispielsweise werden vor allem Jugendliche von der Kokapaste (basuco/paco) oder von Crack (Entstehung aus Kokainsalz) süchtig. Sie erzeugt große Suchtgefahr und schwere körperliche und psychische Schäden.

Glyphosat verursacht wahrscheinlich Gesundheitsschäden

In vielen Staaten lassen die Regierungen die Drogen direkt auf dem Feld zerstören. In Kolumbien kommt dabei ein Herbizid mit dem Hauptbestandteil Glyphosat zum Einsatz, das von hoch oben über die Kokafelder versprüht wird. Das Gift hat jedoch beträchtliche gesundheitliche Auswirkungen auf das Leben der Menschen: Diarrhö, Atemwegsbeschwerden, Augenprobleme, Fehlgeburten. Es ist nach wie vor umstritten, doch inzwischen steht für viele Experten fest, dass die in manchen Teilen Kolumbiens ungewöhnlich häufig auftretenden Krankheiten im direkten Zusammenhang mit dem Gifteinsatz stehen.1 So beklagte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes 2006 die verheerenden gesundheitlichen Schäden des Glyphosat vor allem auf Kinder. Und im Mai 2007 erklärte Professor Paul Hunt, der Special Rapporteur on the Right to Health, es gäbe deutliche Beweise, dass der Einsatz von Glyphosat entlang der der kolumbianisch-ecuadorianischen Grenze Gesundheitsschäden in beiden Ländern verursacht. 2

 

Quellen:

UNODC: World Drug Report 2010

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Drogen gefährden Entwicklung – nicht mehr verfügbar

UNODC: Drug Demand Reduction and HIV Prevention in Myanmar

GIZ: Drogen und HIV/Aids im Kontext internationaler Entwicklung

 


  1. Human Rights Watch: Human Rights and Drug Policy: Briefing 6: Crop eradication; aufgerufen am 17.Juni 2014 []
  2. Human Rights Watch: Human Rights and Drug Policy: Briefing 6: Crop eradication; aufgerufen am 17. Juni 2014 []

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