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Drogenkartell

Mexiko: Zahl der Entführungen steigt in Peña Nietos Amtszeit auf Rekordhoch

Laut Statistiken des Nationalen Systems für öffentliche Sicherheit (Sistema Nacional de Seguridad Pública) kam es in Mexiko bislang in der Amtszeit des amtierenden Präsidenten Enrique Peña Nieto zu mehr als 6.000 Entführungen und damit bereits zu etwa 1.300 mehr, als in der gesamten Amtszeit seines Vorgängers Felipe Calderón. Auch die Mordrate kletterte 2017, dem gewalttätigsten Jahr in der Geschichte Mexikos, auf ein Rekordhoch. Laut Francisco Rivas, dem Direktor des Observatorio Nacional Ciudadano, wird sowohl die Anzahl der Entführungen als auch die Anzahl der Morde am Ende von Peña Nieto Amtszeit, die in einigen Monaten endet, auf ein Rekordhoch in diesem Sechs-Jahreszeitraum steigen.

Das mexikanische Anti-Korruptionssystem ist Augenwischerei

Mexiko gehört zu den korruptesten Ländern Lateinamerikas. Regelmäßig schneidet das Land im jährlich von Transparency International erhobenen Corruption Perceptions Index besonders schlecht ab. Das Problem zieht sich durch die gesamte Gesellschaft. So gut wie alle Behörden sind davon betroffen, insbesondere das Justizsystem und die Polizei. Und auch das neu geschaffene System zur Korruptionsbekämpfung ist im Grunde nur Augenwischerei und verpufft wirkungslos. Das berichtet die New York Times, die sich auf die Aussagen von fünf Mitgliedern derjenigen Kommission stützt, die dem System vorsitzen.

Wie in Tancítaro eine Bürgerwehr aus Avocadobauern ein Drogenkartell vertrieb

Avocados sind mittlerweile aus unseren Supermärkten nicht mehr wegzudenken. Die Nachfrage nach der grünen Frucht steigt seit Jahren weltweit, vor allem in den USA, Europa und Asien, was zu steigenden Preisen führt. Mexiko ist der größte Avocadoproduzent der Welt. 2016 betrug die Jahresproduktion 1,6 Millionen Tonnen, die Anbauflächen wurden seit einigen Jahren stark erweitert. Seit 2005 sind die mexikanischen Avocadoexporte um 400 Prozent gestiegen, allein die USA nehmen 80 Prozent der Früchte ihres Nachbarstaats ab. 1,5 Milliarden Dollar konnte Mexiko letztes Jahr mit Avocados einnehmen. Das klingt nach einem enormen Segen für das Land. Doch die dadurch ausgelösten blutigen Konflikte sowie die Umweltbelastung stellen Mexiko vor enorme Probleme.

Mexikanische Drogenkartelle als diversifizierte Großunternehmen?

Bei vielen Experten und Beobachtern des mexikanischen Drogenkriegs scheint sich eine neue Betrachtungsweise der Drogenkartelle durchzusetzen. Sie betrachten das Vorgehen und die Strukturen der Kartelle mittlerweile vermehrt von einer ökonomischen Perspektive. Guadalupe Correa-Cabrera, die ein Buch über den Aufstieg des Zeta-Kartells geschrieben hat, sagt, der Begriff „Drogenkartell“ sei unzeitgemäß. Viele Drogenkartelle würden heutzutage eher transnationalen Unternehmen ähneln. Sie sind längst nicht mehr nur im Drogengeschäft unterwegs, sondern seit einigen Jahren auch in legalen Wirtschaftszweigen sehr aktiv. Besonders ertragreich sind hierbei der Abbau und Export von Rohstoffen. Der Kriminalitätsexperte Edgardo Buscaglia von der Columbia-Universität in New York sagt, fast alle Kartelle seien inzwischen diversifizierte Großunternehmen. In legalen Wirtschaftszweigen würden sie bis zu 50% ihrer Umsätze erzielen.

Abkommen zwischen Bolivien und Brasilien soll Gangs an der Expansion hindern

Bolivien und Brasilien haben sich auf ein bilaterales Abkommen geeinigt, das Ende des Monats in Kraft treten soll. Die Expansion und das Wachstum brasilianischer krimineller Banden in Bolivien soll gestoppt werden. Bolivien hat auf dieses Abkommen bereits seit drei Jahren gedrängt. Brasilien wollte jedoch zunächst die Gewissheit das Gruppen aus ihrem Land tatsächlich dort präsent sind.

Guatemala feiert Erfolge im Kampf gegen Korruption

In Guatemala wird endlich gegen Korruption durchgegriffen. Seit 2015 wird aktiv gegen die Korruption gekämpft. In dem Jahr protestierten zahlreiche Menschen, ob Studenten, Angestellte, Agrarökonomen oder Wirtschaftsführer gegen die Korruption im Land. Dieser Druck der Zivilgesellschaft trug entscheidend dazu bei, dass die Generalstaatsanwältin Thelma Aldana Ermittlungen gegen den damaligen Präsidenten Otto Perez Molina aufnahm. Nachdem das Parlament Ende August desselben Jahres seine Immunität aufhob, erwirkte Aldana einen Haftbefehl gegen ihn. Daraufhin trat er zurück. Der Vorwurf war, er habe ein Korruptionsnetzwerk betrieben und dem Land Millioneneinnahmen an Zollgütern unterschlagen. Seine Vizepräsidentin Roxana Baldetti war zuvor im Mai schon wegen Bestechung festgenommen worden. Sie sitzt momentan wieder wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft. Die USA beantragten ihre Auslieferung. Sie beschuldigen Baldetti, dem mexikanischen Drogenkartell Los Zetas beim Drogenschmuggel durch das Land geholfen zu haben. Zudem soll sie dem Kartell bei der Beseitigung einer rivalisierenden Bande geholfen haben