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Pakistan

Iran: Mehr Therapie statt Todesstrafe

Im Jahr 2016 sollen laut der iranischen Frauen- und Familienministerin Shahindokht Molaverdi alle Männer eines Dorfes in der Provinz Sistan und Belutschistan wegen Drogenhandels hingerichtet worden sein. Das Problem dabei ist die Tatsache, dass sich der Iran mehr als 900 Kilometer Grenze mit Afghanistan und Pakistan teilt und die Provinzdörfer so zu Hotspots für den Handel mit Heroin und Opium werden.

Drogenexport von Pakistan nach Europa nimmt zu

Pakistan hat seit Jahren mit Konsum und Handel von Drogen zu kämpfen. Zusammen mit Afghanistan und dem Iran bildet Pakistan den sogenannten „Goldenen Halbmond“. Dieser ist für das blühende Betäubungsmittelgeschäft und für hohe Zahlen an Drogenabhängigen bekannt. Der Rauschgifthandel floriert, vor allem Afghanistan zählt zu den Hauptlieferanten – und die Bevölkerung in Pakistan kauft.

Iran: Drogenhändler missbrauchen Tauben als Drogenkuriere

Die iranische Polizei hat letzte Woche rund hundert Tauben beschlagnahmt, die offenbar als Drogenkuriere missbraucht wurden. Die Vögel wurden bei einer Antidrogenoperation in der westiranischen Provinz Kermanschah entdeckt. Anscheinend wurde den Tieren ein kleiner blauer Plastikbeutel an die Klaue gebunden, indem sich die illegalen Drogen befanden. Nicht zum ersten Mal benutzen Drogenhändler die Vögel, die in früheren Zeiten als Postboten oder Kuriere eingesetzt wurden, auch für ihre kriminellen Zwecke. Ähnliche Fälle gab es bereits in Kuwait und Kolumbien. Im Iran allerdings, indem die Zucht der Vögel und Taubenrennen eine lange Tradition haben, ist die Taube als Drogenkurier ein relativ neues Phänomen.

Iran vor Lockerung der Drogengesetze – Todesstrafe nicht mehr zwingend

Der Iran führt zusammen mit Saudi-Arabien, Pakistan und dem Irak am häufigsten die Todesstrafe durch – China veröffentlicht keine Daten, jedoch geht Amnesty International von mehreren Tausend Fällen allein im vergangenen Jahr aus. 567 Menschen wurden 2016 in der islamischen Republik exekutiert. Diese Zahl könnte in den nächsten Jahren sinken. Der häufigste Grund für die Vollstreckung sind Drogendelikte. Anfang August will das Parlament über eine Milderung der aktuellen strengen Drogengesetze abstimmen. Die Gesetzesvorlage vom 16. Juli strebt eine Lockerung der Todesstrafe an. Jene soll nur noch dann verhängt werden, wenn man mit mehr als 100 Kilogramm traditionellen Drogen wie Opium oder ab zwei Kilogramm synthetische Drogen wie Methamphetamin erwischt wird, oder Minderjährige für Produktion und Handel von auch kleineren Mengen benutzt. Human Rights Watch fordert die Aussetzung der Exekutionen bis über den Entwurf abgestimmt wird. Es sei grausam, Menschen für etwas hinzurichten, für das sie in absehbarer Zeit höchstens 30 Jahre ins Gefängnis müssten, so die Menschenrechtsorganisation.

Pakistans Drogenkonsum wächst – Terrorgruppen profitieren

Am 13. Juli fand Pakistans Anti-Narcotics Force (ANF) Drogen im Wert von 430 Millionen Pakistani Rupees. Umgerechnet ist die 365 Kilogramm schwere Ladung ungefähr 3500 Euro wert. Schon im Februar beschlagnahmte die Einheit fast 17 Tonnen illegaler Substanzen im Wert von umgerechnet 277 Millionen Euro. Aufgrund der geographischen Lage ist Pakistan vom Drogenhandel besonders betroffen. Die lange Grenze zu Afghanistan, dem großen Opiumproduzenten, macht aus Pakistan einen idealen Transitstaat. Laut Angaben der UNODC gehen 43 Prozent des afghanischen Schmuggels durch das Land. Mittlerweile steigt auch der Drogenkonsum in Pakistan. Laut Angaben der UN gab es 2013 7,6 Millionen Drogenabhängige. Mittlerweile sind es 8 Millionen, Tendenz steigend. Am häufigsten werden Haschisch, Heroin, Opium und Kokain konsumiert. An sie kommt man leicht auf der Straße heran. Aber auch Universitäten scheinen ein beliebter Umsatzmarkt zu sein. 2016 wurden in Bildungseinrichtungen fast 10 Kilogramm Heroin, 33 Kilogramm Opium und fast eineinhalb Kilogramm Haschisch sichergestellt.