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Transitstaat

Iran: Mehr Therapie statt Todesstrafe

Im Jahr 2016 sollen laut der iranischen Frauen- und Familienministerin Shahindokht Molaverdi alle Männer eines Dorfes in der Provinz Sistan und Belutschistan wegen Drogenhandels hingerichtet worden sein. Das Problem dabei ist die Tatsache, dass sich der Iran mehr als 900 Kilometer Grenze mit Afghanistan und Pakistan teilt und die Provinzdörfer so zu Hotspots für den Handel mit Heroin und Opium werden.

Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenhandels misslingen in Lateinamerika

Nach dem jährlichen Bericht über den internationalen Drogenhandel des US State Department wird Lateinamerika auch in Zukunft seinen Kampf gegen organisierte Kriminalität und den Drogenhandel nicht gewinnen können. Korruption und der transnationale Schmuggel sind immer noch in vielen mittel- und südamerikanischen Staaten vorzufinden: Mehr als die Hälfte der 20 lateinamerikanischen Ländern gehören entweder zu den weltweit größten Produzenten von Kokain beziehungsweise Marihuana, oder sind als Transitstaat vom Drogenhandel betroffen.

Guatemala und Mexiko intensivieren Kampf gegen den Drogenschmuggel

Laut einem Bericht des internationalen Suchtstoffkontrollrates sind im Jahr 2016 rund 76 Prozent des weltweiten Kokains über die mittelamerikanische Route in die USA geschmuggelt worden. Auch im vergangenen Jahr konnte die USA keinen Rückgang der geschmuggelten Drogen in ihr Land verzeichnen – im Gegenteil. 2017 wurde vermerkt, dass die Wichtigkeit Guatemalas als Drogentransitstaat extrem zugenommen hat. Das mexikanische Sekretariat der Marine (SEMAR) kooperiert nun mit seinem Nachbarstaat Guatemala, um gezielt gegen den internationalen Drogenschmuggel vorzugehen.

Mexiko als der neue Großproduzent von Schlafmohn

Mexiko gehört weltweit zu den führenden Produzenten und Exporteuren von Drogen. Seit Jahrzehnten ist das Land für seine Cannabisherstellung bekannt. Aufgrund der strategischen Lage gilt es auch als wichtiger Transitstaat für den Kokainschmuggel aus Südamerika. Nun steht der Staat nach Afghanistan und Myanmar an dritter Stelle der Weltrangordnung für den Schlafmohnanbau. Die Kultivierung der illegalen Pflanze, die Grundsubstanz für Opium und Heroin, steigt in Mexiko rapide an. In den letzten Jahren hat sich der Export der halluzinogenen Droge verdreifacht.

Drogenwirtschaft Paraguays korrumpiert Staat und Gesellschaft

Paraguay gehört nach Angaben der UNODC zu einem der fünf größten Marihuana-Produzenten weltweit. Doch nach dem SENAD konsumiert nicht mal ein Prozent der Paraguayer Marihuana. Daraus resultiert, dass fast die ganze Cannabisproduktion auf dem Schwarzmarkt landet und für den illegalen Export verwendet wird. Während nur 20 Prozent nach Argentinien, Peru und Bolivien geschmuggelt wird, gelangen 80 Prozent an den brasilianischen Nachbar. Von dort verkaufen und verteilen Gangs die Ware im ganzen Staat. Laut der UNO liegt das Epizentrum des paraguayischen Drogengeschäfts circa 500 Kilometer von der Hauptstadt Asunción entfernt.

Guinea-Bissau: Transitstaat für den internationalen Drogenhandel

Das knapp 40.000 Quadratkilometer große Guinea-Bissau ist eines der kleinsten Länder des afrikanischen Kontinents. Doch international gilt es als einer der größten Drogenumschlagplätze der Welt. Nachdem Europa als Absatzmarkt für die lateinamerikanischen Kartelle immer bedeutsamer wurde, wuchs die Wichtigkeit Guinea-Bissaus als Transitstaat stetig an. Der westafrikanische Küstenstaat bietet aufgrund seiner politischen Vergangenheit die perfekten Voraussetzungen.