In vielen Ländern ist der Anbau und Gebrauch von Drogen seit geraumer Zeit traditionell verankert oder rührt von prägnanten geschichtlichen Entwicklungen eines Landes her.
Mit dem Krieg gegen die Sowjetunion fing alles an

Afghanistankrieg 1979-1989 | Bild: © Sergey Novikov [CC BY 3.0] – Wikimedia Commons
Die Iraner rauchen Opium schon seit Langem

Iran-Irak-Krieg 1980-1988 | Bild © myself [Lizenz Freie Kunst 1.1] – Wikimedia Commons
In Südostasien brachten die kommunistischen Parteien den Drogenhandel in Schwung

Communist Party Coat | © Dakiva [CC BY-SA 3.0] – Wikimedia Commons
In Myanmar dient Schlafmohn als Medizin
In Myanmar wird Schlafmohn seit über einem Jahrhundert angebaut und ist traditionelles Mittel, um Reisdefizite zu kompensieren. Es wird zusätzlich als Schmerzmittel eingesetzt sowie um Symptome, die mit Durchfall, Husten und anderen Krankheiten einhergehen, zu lindern. Die Nutzung von Schlafmohn als Medizin wird dadurch begünstigt, dass eine Basisgesundheitsversorgung in abgelegenen Gebieten oft nicht gewährleistet ist. Der bewaffnete Konflikt, der im Prinzip seit der Unabhängigkeit nach dem zweiten Weltkrieg bis Ende der 1990er Jahre andauerte, hatte eine negative Wirkung auf die Wirtschaftsentwicklung des Landes und somit auch Auswirkungen auf die Rolle Myanmars im Rahmen der Drogenproblematik. Ein Großteil der männlichen bäuerlichen Bevölkerung wurde von einer der Konfliktparteien rekrutiert, viele Familien flohen in die abgelegenen Bergregionen des Landes. Da nun die Mehrheit der männlichen Bevölkerung im Krieg diente und sich nicht an arbeitsintensiven landwirtschaftlichen Prozessen beteiligen konnte, mussten betroffene Familien andere Einkommensquellen suchen. Die Genügsamkeit von Schlafmohn erleichterte die Suche.
Koka, das „heilige Blatt“

Kokablatt | © Grupo Colombio [CC BY-SA 3.0] – Wikimedia Commons
Quellen:
SWP-Studie: Afghanistans Drogenkarriere
GIZ: Drogen und Entwicklung in Lateinamerika
GIZ: Entwicklungsorientierte Drogenkontrolle
Welt-Sichten: Drogensucht im islamischen Staat
Medienkombinat Berlin: Bauernopfer im Golden Dreieck
GIZ: Drogen, Entwicklung und Gewalt
Internationale Drogenpolitik: Drogen- und Entwicklungpolitik in Laos (Link nicht mehr verfügbar)